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In der Natur sind Schatten nie neutral grau oder schwarz – und sollten es auch in Bildern nicht sein. Auch graue Farbstifte sind nicht ganz farblos. Es gibt sie in kalten, schattigen Grautönen mit einem Hauch Blau sowie in einem warmen, leicht gelblichen Grau.

Schattentöne

Wie Sie farbige Schattentöne effektvoll einsetzen

In der Natur sind Schatten nie neutral grau oder schwarz – und sollten es auch in Bildern nicht sein. Auch graue Farbstifte sind nicht ganz farblos. Es gibt sie in kalten, schattigen Grautönen mit einem Hauch Blau sowie in einem warmen, leicht gelblichen Grau.

Stille Steine in lebendigen Tönen: In Verbindung von farbigen Grautönen mit hellem Ultramarin und dunklem Ocker entsteht eine realistische Studie. (Zeichnung: Hanne Türk)

Modellieren mit Körperschatten

Eigen- oder Körperschatten liegen auf den Dingen selbst. Diese Stellen erhalten durch die Richtung des Lichteinfalls weniger Licht und reflektieren es daher nur abgeschwächt: Die Farbe des Objekts erscheint also dunkler. Auf eckigen Dingen sind Licht- und Schattenseite getrennt, auf rundlichen Formen geht das Licht allmählich in den Schatten über. 

Beleuchten und schattieren: Das lichte Gelb tritt hervor, die grünlichen Schattentöne weichen zurück – und die Birne bekommt in dieser Aquarellstudie Volumen.

Schlagschatten als Platzanweiser

Der Schlagschatten hingegen ist der Schatten, den das Objekt auf die Umgebung wirft, in diesem Fall auf den Tisch. Denn wir können nicht anders, als die bläulichen Pinselstriche unter der Birne als ihren Schatten zu interpretieren, und eben nicht als beliebige Farbfläche auf Papier. Ohne diesen Schlagschatten würde die Birne im Raum schweben.

Der mit Brauntönen weiter abgedunkelte Eigenschatten verstärkt die plastische Wirkung. Der Schlagschatten hingegen gibt der Birne Halt und Sitz im Raum. (Aquarell von Hanne Türk)

Dabei muss man die Tischfläche nicht gesondert malen. Schon die mit der Birnenform und dem Lichteinfall korrespondierende Schattenform deutet den Standort an und weist der Birne ihren festen Platz zu. 

Mit der Farbe des Tisches hat der Schattenton übrigens wenig zu tun. Das Blau ist generell ein angenehmer Schattenton; davon später.

Warum farbig schattieren?

Beim Eigenschatten ist die Sache klar: Er dunkelt die Farbe des Objektes ab. Ein mit farblosem Grau abgedunkelter Schattenton würde einen unnatürlichen Grauschleier über die Farbe legen und ihr die Leuchtkraft nehmen. Die Natur kennt weder reines Grau noch Schwarz. Nehmen Sie also lieber verwandte oder solche Farbtöne, die in der Grundfarbe zumindest mitspielen. 

Nicht zu empfehlen sind graue oder gar schwarze Schlagschatten. Selbst in den tiefsten (nur scheinbar schwarzen) Schatten zeigen sich noch changierende Reflexionen und Lichteffekte. 

Wenn Sie eine sehr dunkle Schattenfarbe haben wollen, mischen Sie am besten Indigo mit Krapplack dunkel (links) oder Umbra gebrannt . Foto: Franz-Josef Bettag

Schatten auf Weiß

Wenn Sie sich beim Schattieren unsicher sind, hilft ein Blauton. Er passt fast immer, aber besonders gut für weiße Objekte. 

Woher kommt dieser schattige Blaustich im Schnee? Im Sonnenlicht erscheint er blendend weiß, weil seine Kristalle das gesamte Spektrum des auftreffenden „weißen“ Lichtes reflektieren. Nicht so im Schatten, der das im Streulicht vorherrschende Blau des Himmels annimmt.

Winterliches Gebirge mit Farbstift: In der Sonne schneeweiß, im Schatten bläulich. Das Tiefblau der Schneefelder im Vordergrund bringt zusätzliche Tiefe ins Bild.
(Zeichnung: Hanne Türk)

Farbige Schattenspiele

Strahlender Sonnenschein erzeugt tiefe Schatten mit starken Kontrasten. Um diese sommerlich farbenfrohe Stimmung ins Landschaftsbild zu bringen, lohnt sich der beherzte Einsatz von ungewöhnlichen Schattentönen: Hier im Laub ist das ein sehr tiefes, kaltes Blaugrün, auf der Wiese ein leuchtendes, aus Rot und Indigo gemischtes Rotbraun. 

Hinzu kommen kraftvolle Hell-Dunkel-Gegensätze. Die weißen Lichtflecken und Glanzlichter entstehen beim Maskieren der Bereiche mit Maskierflüssigkeit, die nach dem Trocknen übermalt werden. Danach wird der Maskierfilm abgenommen und das Weiß des Papiers kommt zum Vorschein. Umso dunkler treten die Bäume hervor: wiederum nicht in purem Schwarz, sondern in einer Mischung aus Indigo und Umbra gebrannt. 

Sommerlandschaft in Aquarell: Strahlendes Licht und starke Kontraste mit kalten und warmen Schattentönen. (Bild: Franz-Josef Bettag)

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