Freude am Zeichnen & Malen Ausgabe 56
Der chinesische Philosoph Konfuzius sagte vor 2500 Jahren: „Erzähle mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere mich. Lass mich tun, und ich verstehe!“
Vielleicht hat er dabei auch an das meisterhafte Führen des Tuschepinsels gedacht. Jedenfalls könnte das Motto auch über den Bildbeispielen in unserem Magazin stehen. Denn hier erzählen Ihnen unsere Autoren zunächst gerne etwas über das Motiv und die Technik, bevor sie die Prozedur zeigen. So wird auch der Sinn und Zweck der Einzelschritte beim Entstehen des Bildes deutlich: Ich erinnere mich – das Ziel des konfuzianischen Ratschlags.
Damit sind die Schritte auch mehr als das „Rezept“ für ein bestimmtes Bild. Zum einen ist das schrittweise Nachvollziehen natürlich immer eine gute Übung. Zum anderen verstehen Sie besser, wie und warum welcher Schritt wirkt – eine Einladung, die Techniken in eigene Bildideen zu übersetzen.
Vielleicht ist das Nachzeichnen und Nachmalen zunächst nicht besonders kreativ. Doch es ist die beste Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln, aus Missgeschicken zu lernen und sich dann übers gelungene Bild zu freuen – was zu weiteren künstlerischen Versuchen motiviert.
Dabei sind Sie übrigens in bester künstlerischer Gesellschaft. Was wir hier aus Freude am Zeichnen und Malen machen, hat sein Vorbild in der großen Kunst: Viele späteren Meister haben von anderen gelernt, indem sie deren Werke Strich für Strich kopiert haben. Wie schon der chinesische Weise sagte: „Lass mich tun, und ich verstehe!“