Freude am Zeichnen & Malen Ausgabe 54
Mit Ölkreiden hat jeder von uns schon gemalt, vielleicht auch nur in der Frühzeit seines bildnerischen Schaffens – im Kindergarten und in der Schule. Daran mag es liegen, dass auch den „erwachsenen“ Versionen der Ölpastelle der Ruf von Kinderstiften nachhängt. Jedenfalls führen sie bei Hobbykünstlern ein unverdientes Schattendasein.
Was sich aber schnell ändern kann, sobald man erste (oder frische) Versuche mit nun hochwertigen Ölpastellen unternimmt – zum Kennenlernen etwa in einem geometrischen Farbmuster. Das macht Lust auf ein einfaches Stillleben, das ein wenig an ein „echtes“ Ölgemälde erinnert; nur dass Sie dafür weder Tuben, Pinsel und Verdünner noch maltechnische Kenntnisse brauchen. Wie Sie sehen werden, reichen Karton und Ölkreiden (und Äpfel). Und weil sich Öl(kreide) und Wasser(farbe) nicht vermischen, ergeben sich gerade aus diesem Zusammenspiel im Lavendelfeld interessante Effekte.
Auch in weiteren Projekten geht es um malerische Erfolge mit einfachen Mitteln: zum Beispiel ums Kolorieren. Die Vorgaben etwa für ein aquarelliertes Porträt oder eine lebendige Tierstudie liefert der Zeichenstift, der unseren Wünschen leichter und präziser folgt als der Pinsel und der sich radieren und korrigieren lässt. Der Pinsel wird erst danach zum ausführenden Organ und lässt beim lasierenden Übermalen die Konturen und Strukturen unverändert durchscheinen: Die Zeichnung erhält den typischen und interessanten Charakter einer Illustration.