Freude am Zeichnen & Malen Ausgabe 77
Die Zeiten mögen schwierig sein; aber für unser künstlerisches Hobby waren sie nie besser: Zum einen steht uns ein reichhaltiges, vielleicht auch überreiches Angebot an Künstlermaterial zur Verfügung. Und zum anderen eröffnen uns Fotos – speziell mit dem Smartphone – Möglichkeiten, von denen man früher nicht einmal zu träumen gewagt hätte.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Angebot an Papieren, Medien und Werkzeugen vergleichsweise bescheiden; ganz zu schweigen von früheren Epochen, in denen man Farben und Materialien oft selbst herstellen und auch dieses Handwerk erst einmal erlernen musste.
Heute haben wir es unvergleichlich bequem. Alles, was man zum Zeichnen und Malen braucht (oder auch nicht braucht), steht fix und fertig zur Auswahl; die weltweiten Hersteller überbieten sich gegenseitig mit einer Fülle von oft kaum unterschiedlichen Produkten: Papiere, Stifte oder Malfarben aller Art. Für Anfänger kann dieses Überangebot auch frustrierend sein. Ein Streifzug durch einen größeren Laden, mehr noch das Durchstöbern von Internet-Shops sind wenig ermutigend: Wie soll man sich darin zurechtfinden? Und was ist von den (nicht immer besseren) Neuheiten zu halten?
Sie können sicher sein, dass unsere Künstler/Autoren all dies unabhängig von den Herstellern prüfen, testen und Ihnen nur Material empfehlen, das sich für die jeweiligen Motive und Techniken bestens eignen – und das Ihr Budget nicht unnötig belastet. Dazu gehören auch Klassiker, die nicht unbedingt im Trend liegen, aber – wie Tusche und Feder – viel Freude machen.
Und dann genießen wir heute auch ein nicht minder fantastisches Privileg, und das gleich doppelt: Fotos bringen uns Motive nahe, die wir sonst kaum zu Gesicht bekommen. Auf Seite 39 lesen Sie, wie begeistert viele Maler waren, als vor 150 Jahren erste Fotos als Vorlagen auftauchten. Heute eröffnet uns das Smartphone aber noch ganz andere kreative Freiräume: Interessante Motive lassen sich nicht nur flink und bequem festhalten, sondern schon in der Vorschau Perspektiven und Ausschnitte für künftige Bilder beurteilen; und beim Arrangieren eines Stillleben wie auf der Titelseite wird das Smartphone überhaupt zum tüchtigen Zeichenhelfer.