Freude am Zeichnen & Malen Ausgabe 81
Ölpastelle, Kreiden, Pastellstifte: Lange Zeit waren das eher Medien für Spezialisten – interessant, aber auch ein wenig exotisch. Und anspruchsvoll. Nun aber entdecken immer mehr Hobbykünstler die Freuden der Pastellmalerei. Oder sind einfach neugierig, was sich mit diesen fabelhaften Pastellen eigentlich alles anstellen lässt.
Und das ist natürlich unglaublich viel. Wo also einsteigen? In dieser Ausgabe sind das zwei Haltestellen. Zwei auch für Anfänger spannende Medien, die sich beide um das Zauberwort Pastell drehen, allerdings auf sehr unterschiedliche Weise.
Das eine sind Ölpastelle, auch Ölkreiden genannt. In gewisser Weise ähnelt das der Ölmalerei, wenngleich nicht mit dem Pinsel, sondern mit Stäbchen. Das macht das Malen einfacher, direkter und auch finanziell weniger aufwendig. Denn für die Technik, die Ihnen Franz-Josef Bettag vorstellt, brauchen Sie nur ganz wenige Farben, einen schwarzen Marker und etwas Mut zu kräftigen Malstrichen. Dann macht die Landschaftsmalerei auch Anfängern richtig Spaß.
Das feinsinnige Gegenstück zu diesem robusten Malstil sind Pastellstifte, mit denen ähnlich gezeichnet wird wie mit Farbstiften. Den Unterschied macht die Mine aus Pastellkreide. Schon mit den ersten Strichen bekommen Sie ein Gefühl für den samtig-weichen Charakter der Zeichnung. Hanne Türk zeigt Ihnen, worauf es dabei ankommt und wie Sie zum Beispiel Ihre Lieblingstiere porträtieren können. Wobei wir zuversichtlich annehmen, dass auch Hund und Esel zu Ihren Favoriten gehören.
Damit klären sich auch zwei Missverständnisse: Pastelle liefern längst nicht nur „pastellige“ Farbtöne. Das war früher so, als den Künstlern nur wenige und eher farbschwache Pigmente zur Verfügung standen. Heutige Pastelle gibt es in allen erdenklichen delikaten bis kraftvollen Farben. Woher also „Pastell“?
Das Wort bezieht sich auf die ursprüngliche Produktionsweise der Farben. Ein Teig (italienisch Pasta) aus Pigmenten und, je nach Sorte, öligen oder kreidigen Bindemitteln wird in brauchbare Form gepresst und gebacken. Im Fall von Pastellstiften ist das die Mine, ansonsten werden daraus pure Stäbchen: entweder Ölpastelle oder Pastellkreiden. Mit Letzteren befassen wir uns ausführlich in der nächsten Ausgabe.
Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Freude auch mit den anderen spannenden Heftthemen.